Jan 7, 2014  |   No Comments

Der See

Ebook Der See - Emily Cole

„Der See“
Format: KindleEdition
Dateigröße: 2851 KB
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
Verlag: Titus Verlag (6. Februar 2014)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à.r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B00IARZS6G
X-Ray: Nicht Aktiviert

Inhalt

Die 8-jährige Hannah hat Angst. Vor ihrem geisteskranken Vater, vor dem See, an dessen Ufer sie sich oft flüchtet, und dem merkwürdigen Eigenleben, dass das Gewässer an den Tag legt. Als es zu einem schrecklichen Vorfall kommt, nimmt Hannah den Kampf auf und handelt. Wird der unheimliche See ihr dabei helfen?


Prolog
Hannah streckte behutsam ihren Fuß ins Wasser. Nur so weit, dass es gerade so ihren Zehen berührte. Teilnahmslos beobachtete sie, wie sich mit jeder kleinen Welle mehr und mehr von dem Blut löste und dabei einen rötlichen Film auf der Oberfläche bildete.
„Sprich mit mir“, flüsterte sie und tauchte dabei beide Füße bis zu den Knöcheln hinein.
Und diesmal antwortete der See…….

Kapitel 1

„Baby?“
Schuldbewusst zuckte Hannah zusammen, als die sich überschlagende Stimme ihres Vaters zu ihr in den Schuppen drang. Ihr Kopf schnellte nach oben. Die Puppe fiel zu Boden in den Staub.
„Hannah? Wo bist du, Baby? Komm zu Daddy. Wo bist du, verdammt noch mal?“
„Ich komme“, antwortete sie eilig und erhob sich.
Mit einiger Anstrengung schob sie das schwere Scheunentor auf, zwängte sich hindurch und eilte über den Hof zu dem kleinen Farmhaus, in dem sie mit ihrem Vater lebte.
„Daddy hat ein Geschenk für sein kleines Mädchen“, hörte sie ihn aus der Küche grölen. „Komm zu Daddy.“
Es war wieder soweit. Sie seufzte auf. Nicht einmal an seinem Geburtstag würde er es lassen können. Aber sie würde tapfer sein. Wie immer. Es über sich ergehen lassen und schweigen. Wie immer. Am Haus angekommen klopfte Hannah sich hastig den Staub vom Rock, zog das Fliegengitter auf und öffnete die Glastür, die in die Küche führte. Bei Anblick des unberührten Kuchens auf dem Küchentisch, dessen Mitte eine große, rote Acht aus Marzipan zierte, begann ihr Magen zu knurren. Ihr Vater saß neben dem Herd auf einem klapprigen Stuhl und starrte ihr aus getrübten Augen entgegen. In der einen Hand hielt er eine Flasche Bier, in der anderen seinen Penis, der aus der verdreckten Jeans emporragte, wie ein polierter Holzpfahl.
„Hast du Hunger?“
„Ja.“
„Möchtest du ein Stück Kuchen?“
„Ja.“
„Dann komm erst zu Daddy.“
Er stellte die Flasche auf den Tisch und streckte die Hand nach ihr aus. Widerstrebend ging sie ein paar Schritte auf ihn zu und blieb dann stehen.
„Komm her“, befahl er und fuchtelte ungeduldig mit der Hand. Die andere begann seinen Penis zu reiben.
Hannah schloss kurz die Augen. Sie tat den letzten Schritt, blieb vor ihm stehen und ergriff seine Hand.
„Braves Mädchen. Und jetzt bist du lieb zu Daddy. Wie er es gern hat.“
Bill Curtis zwang seine Tochter vor sich auf die Knie. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und hielt sie in einem Knäul zusammen. Seine Hand umschloss ihren Nacken. Dann drückte er ihren Kopf langsam über seinen Schoß.
Hannah versuchte, das röchelnde Grunzen und Stöhnen ihres Vaters zu überhören und konzentrierte sich auf das fröhliche Zwitschern der Vögel draußen vor dem Fenster. Ihre zarten Stimmen klangen wunderbar.
Sie würde sie später mit altem Brot füttern……..